Ar Re Yaouank
Fest-Noz still alive
Daß die Festoù-Noz in der Bretagne nach einem leichten Abbröckeln in den letzten zwei Jahren wieder deutlich und an Qualität zugenommen haben, ist auch der Verdienst dieser jungen Truppe, der Fest-Noz-Gruppe des letzten Jahres. Von der Stimmung, die sie verbreiten, kann man sich hier ein deutliches Hörbild verschaffen. Neue Namen braucht das Land: Fréderic Guichen (diatonisches Akkordeon), Gaël Nicol und David Pasquet (Bombarden), Stéphane De Vito (E-Baß) und Jean-Charles Guichen (Gitarre). Die Fünf sehen aus, als spielten sie bei der nächstbesten Heavy-Metal Band, und es geht auch ziemlich zur Sache. Selten habe ich eine so fetzige und überzeugende Tanzmusik gehört wie diese, bei der bei allem jugendlichem Sturm und Drang auch das funkigste Solo des Bassisten (der Mixer ist wohl dessen Freund) tanzbar und im Grunde traditionell bleibt. Lediglich das letzte Stück der CD zeigt in seiner elektrifizierten Besetzung den wahrscheinlichen Weg, den die "jungen Wilden" gehen werden, zum Folkrock, der ja an sich nichts schlechtes ist, von dem ich aber den Eindruck habe, daß er in der Regel ins Mittelmaß geführt hat. - Empfehlenswert!

Andel Bollé, Folk Michel 6/93



Aufgenommen: 1992 (ADD, 50:52)
CD: Sono Studio STSC 01
MC: Sono Studio STSK 01 zurück zur CD-Liste