L'Occidentale de Fanfare
Omar le chauve

Als vor drei Jahren die erste CD der französischen Blaskapelle l'Occidentale de Fanfare auf den Markt kam, war das ein fast sensationelles Debut. Bandleader Francis Mounier hatte die Experimentierfreude von 18 Musikern, die Wucht von Blas- und Schlaginstrumenten und viele einfallsreiche Kompositionen zusanmmen gebracht. Aufgebaut war die Fanfare (frz. für Blaskapelle) aus dem Extrakt eines bretonischen Bagads (mit Bombarden, Dudelsäcken und Trommeln), einer Ripataoulère aus der Gascogne (mit kurzen Querflöten und Trommeln) und einer Jazz-Sektion aus Posaune, Tuba und mehreren Saxophonen. Jetzt liegt die zweite CD Omar le chauve vor, die die selben Grundelemente enthält und doch gegenüber dem Debütwerk deutlich abfällt. Auch wenn hier wieder eine spannende Synthese von folk-nahen Melodien und Bigband-Sound mit einem Schuß Nino Rota/Fellini-Zirkusflair versucht wurde: diesmal reiht sich nicht ein Highlight an das andere, sondern man muss die Perlen suchen. Vor allem fehlen diesmal die großen kraftvollen kompositorischen Einfälle, die ein derartiges Bläserensemble erst richtig in Szene setzen. Dabei hat Francis Mounier diesmal alle Stücke selbst geschrieben, aber vielleicht hat er sich da etwas übernommen.

Christian Rath, Folker! 4/2001



Aufgenommen: 2000 (50:13), 12 Titel, Beiheft mit Hintergrundinfos auf frz.
CD: Ciré Jaune CIR 180
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