Hudel
Musiques Bretonnes et d'ailleurs

Bretonische Tanzmusik kann elegant sein. Das beweist das Debutalbum der Gruppe Hudel, einem Quartett aus der Zentralbretagne. Mit Gitarre (herausragend: Nicolas Quéméner), Flöte, Geige und E-Bass schaffen sie einen so stilvollen bretonischen Swing, dass man sich das Fest Noz als befrackte Salongesellschaft nach dem zweiten Glas Kir Breton vorstellen mag. Existiert diese Gruppe tatsächlich erst seit zwei Jahren? Ja, aber die Musiker sind schon lange im Geschäft, vor allem bei den Gruppen Skeduz und Pevar Den. Etwas in die Irre führt der Opener der CD, ein Cercle Circassien im Stil der Gruppe Den, mit jazzrockigem Schlagzeug. Dennoch ist das von Quéméner komponierte Stück ein Highlight. Aus dem Rahmen fallen auch zwei Gesangsstücke. Quéméner singt ein walisisches Chanson für seinen Vater, der während der Aufnahmen zu dieser CD starb. Und am Ende steuert Bassist Hilaire Rama noch einen eher skizzenhaften Song von der Insel Martinique bei, zu der er oder seine Vorfahren wohl nähere Beziehungen haben.

Christian Rath, Folker! 4/2003



Aufgenommen: 2001 (44:41), 12 Titel, Beiheft mit einem Text und vielen Photos
CD: Keltia Musique RSCD 253
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