Gilles Le Bigot
Empreintes

Der bretonische Gitarrist legt hiermit sein erstes Album unter eigenem Namen vor, weniger als brillanter Einzelkönner, der er ja auch ist, sondern in erster Linie als Komponist. Unter den Begleitmusikern finden wir außer dem Saxophonisten und Klarinettisten Bernard Le Dréau niemanden aus seiner Stammband Skolvan, aber einige alte Bekannte wie den Flötisten Jean-Michel Veillon oder Ronan Pellen an der Cister, auch neue Namen wie die Sängerin Marthe Vasallo oder den unaufdringlichen Percussionisten Stéphane Sotin.

Herausgekommen ist ein ausgesprochen hörenswertes Album ohne jeglichen Ausrutscher (sieht man von der etwas unpassenden Tonlage von Marthe im 8. Stück einmal ab), das auf spektakuläre Arrangements und vordergründige Spieltechnik gänzlich verzichtet. Ich habe wenige derart einfühlsame Scheiben in meinem CD-Schrank. In die meisten Themen führt Gilles selbst ein, mit Gitarre oder der Tambura, einem aus dem vorderen Orient stammenden, aber auch auf dem Balkan gebräuchlichen Seiteninstrument. Die Arrangements (Yves Ribis) sind erstklassig. Von den kompositorischen Fähigkeiten Gilles bin ich sehr angetan, vieles davon wird man bald im Repertoire bretonischer Musiker wiederfinden, da bin ich mir ziemlich sicher.

Andel Bollé, Folker! 2/2003



Aufgenommen: 2002 (49:39), 10 Titel
CD: Keltia Musique KMCD 137
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