Pierrick Lemou
Kalon koat

Von dem Geiger P. Lemou habe ich seit Archetype (1989) und Strakal (1991/92) nichts mehr CD-mäßiges gehört, er gehört aber zu den meistbeschäftigten Musikern des Landes. Aktuell bei La Godinette, Lurikeen, Gwenva, Cap au Renard, The crow's nest etc.

Auf dem vorliegenden ersten Album unter eigenem Namen hat er mehr als ein Dutzend Musiker um sich versammelt, eine verständliche, und bei Erstlingen übliche Maßnahme, die sich aber selten wirklich auszahlt. So auch hier. Obwohl einige gute Leute darunter sind - u. a. Stéphane Morvan (Flötist, unlängst bei Yann-Fañch Perroches) und Hervé Guillo (Gitarrist bei Storvan, Ortolan, Gastmusiker bei Pennoù Skoulm und Erik Marchand) - gewinnt man den Eindruck eines doch recht mühsam zusammengestellten Produkts, dem es an Sorgfalt fehlt (z. B. keine Bestell-Nr.). Das bretonisch-irische Repertoire bleibt in den Arrangements oft stecken, ist nicht zu Ende gedacht bzw. nicht dazu benutzt worden, gute solistische Einfälle zu inszenieren. Da hätte Pierrick Lemou mit all seiner Erfahrung doch mehr draus machen können. Indiskutabel sind die fast durchgängig zu den anderen Instrumenten unstimmigen Pipes. Man hätte besser daran getan, mit einer kleineren Besetzung zu arbeiten. Mir sind die Lobeshymnen der Kollegen nicht ganz nachvollziehbar. Zum Ausgleich gibt's ein paar schöne Landschaftsbilder auf der CD (für Macs u. PC's).

Andel Bollé, Folker! 4/99



Aufgenommen: 1998 (52:33), 11 Titel, mit Infos in fr., bret., engl.
CD-Bezug: TVB Productions, 23 rue du Temple de Blosne, F-35136 St. Jacques de La Lande, Tel. 0033/2 99.55.37.68
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