Gwenola Roparz
Telenn Vreizh

Trotz des Altmeisters Stivell gibt es in der Bretagne weniger Harfensolisten als man denkt. Vielleicht weil es sich nicht um ein klassisches Tanzinstrument dieser Region handelt. Neben den unvermeidlichen Quéfféléant-Brüdern sind Myrdhin, Job Fulup, Soazig, Dominig Bouchaud und die Nordfranzösin Kathrien Delavier zu nennen, von denen aber niemand ein rein bretonisches Album vorgelegt hat.

Ein Versuch in diese Richtung - und meines Wissens der erste - ist diese CD. (Telenn ist das bretonische Wort für Harfe). Bei Debut-Alben sollte man grundsätzlich mehr Milde in der Beurteilung walten lassen, aber auch ohne diese ist die CD überdurchschnittlich, vor allem weil sich Gwenola nicht auf die "einfachen" harfenspezifischen Stücke beschränkt. Ihre Verzierungstechnik ist anspruchsvoll und von daher gelegentlich der einzige relevante Kritikpunkt, denn hier und da wäre weniger mehr und sicherer gewesen.

Andel Bollé, Folk Michel 3/95



Aufgenommen: 1994 (ADD, 50:50), 17 Titel
CD: Arfolk / Coop Breizh CD 430
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