Soïg Sibéril
Gwenojenn
Nach zwei deutlich auf Sologitarre abhebenden Scheiben, legt der bretonische
Gitarrist hier auf eine stärkere Einbindung von Gastmusikern Wert. Mit Jacky
Molard (v), Alain Genty (e-b), Didier Squiban (p) und Altmeister Alan
Stivell sind bekannte Größen der bretonischen Szene mit an Bord, die aber
nur von Fall zu Fall in die Riemen greifen. Die meisten Titel stammen aus
Soïgs eigener Feder und sind keine eingängigen, zum Mitpfeifen geeigneten
Melodien. Sie entwickeln sich oftmals mehr aus der harmonischen
Konstellation der Akkorde. Da muß man Gitarrenfan sein, weil es
oberflächlich vielleicht nach zu langen Intros klingt, oder nach isolierten
Improvisationen bei den Schreitpassagen bretonischer Suiten. Es gibt aber
auch zwei flotte traditionelle Tunes, die zum Feinsten gehören, was man auf
der Gitarre machen kann: Dans Tro Poher, eine Suite Gavottes, und
Skuzimoisy (Excusez-moi), drei Reels aus dem Repertoire von Kevin Burke.
Der Titel resultiert aus dem Versuch, K. Burke und John Cunningham auf dem
Celtic Fiddle Festival in die Subtilitäten der französischen Sprache
einzuführen. Die Hinzunahme von Karl Gouriou (Alt- und Sopransax) sowie
Jean-Philippe Le Coz (Posaune) geben dem Album bei zwei Titeln (La Loco
Mallet, Ramdam) noch jenen gewissen Drive, der nun mal nur guten
Bläsersätzen eigen ist. Davon würde ich gern mehr hören.
Andel Bollé Folker ! 1/2000
Aufgenommen: 1999 (57:05), 13 Titel, mit Infos
CD: Coop Breizh CD 889
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