Soïg Sibéril
Gitar

Das neueste Album des bretonischen Gitarristen ist wohl sein bisher bestes. Ich führe das nicht zuletzt darauf zurück, daß mehr traditionelle Stücke auf der CD sind als sonst bei ihm üblich. Damit soll nichts gegen seine Eigenkompositionen gesagt sein (auf dieser CD drei), aber solche entziehen sich häufig (nicht nur bei ihm) der Eingängigkeit durch Verlust identifizierbarer Themen. Da gelingt es selten mitzupfeifen, es bleibt irgendwo im Impressionistischen haften. Auf der Neuen ist da ein deutlicher Fortschritt zu verzeichnen. Es wird nun auch für Nichtgitarristen leichter, Soïgs bemerkenswerten Verzierungstechniken der linken Hand die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Dazu trägt eine überragende Aufnahme- bzw. Mixtechnik (Patrice Marzin vom Studio de l'Arche in Locarn) bei.

Die traditionellen Tunes beinhalten Irisches, Schottisches, Asturisches und natürlich auch Bretonisches. Als kongenialer "Zweitgitarrist" entpuppt sich bei einigen Tunes Jean-Félix Lalanne. Des weiteren unterstützen Jean-Loup Cortés (p, kb), der schon genannte Patrice (g, kb) und die Geigerin Sylvaine Guichen diese hervorragende Produktion, in der nur das dritte Stück durch zu viele Widerholungen ein wenig abfällt.

Andel Bollé, Folker! 2/2002



Aufgenommen: 2001 (45:20), 13 Titel
CD: Coop Breizh CD 927
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